Prismas Neunte Einladung

Prismas Neunte

Prismas Neunte Einladung
Prismas Neunte Einladung – wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Die neunte Ausstellungsrunde der Künstlergruppe Prisma startet am Freitag, 5. September 2014 um 19 Uhr in der Lammstraße 6 in Zweibrücken (Vernissage).

Neben neuen Arbeiten der sieben Stammmitglieder der Künstlergruppe sind eingeladen Margit Bauer (Keramik) und Horst Kraemer (Mischtechnik).

Die Ausstellung ist zu sehen bis 23. November 2014. Öffnungszeiten: freitags 15-18 Uhr und samstags 10-14 Uhr.

Margit Bauer und Horst Kraemer widmen sich dem Thema „Vielschichtig„:

Nr. 18 Versammelt 2013 - Horst Kraemer
Nr. 18 Versammelt 2013 – Horst Kraemer

Vielschichtig im Wort- und im übertragenen Sinn sind die grundverschiedenen Arbeiten und Techniken von Margit Bauer und Horst Kraemer, beide Künstler aus Neunkirchen, beide mit der Bereitschaft und dem Enthusiasmus, im Experimentieren ihre Technik, das Material und sich selbst bis an die Grenze auszuprobieren und dabei neue Wege zu finden.
Margit Bauer ist Keramikerin und Malerin, arbeitet ganz überwiegend figürlich bis naturalistisch und bevorzugt Motive aus der Natur und des Menschen. Horst Kraemer bewegt sich als grafisch orientierter Maler, der auch in verschiedenen Drucktechniken arbeitet, überwiegend im Grenzbereich des Figürlichen bis hin zum Geometrisch-abstrakten, wobei das eigentliche Motiv für ihn eher nebensächlich ist, da die angewandte Technik das Motiv mitbestimmt.

 

 

Margit Bauer Keramik
Margit Bauer Keramik

Margit Bauer, von Hause aus Tischlerin mit Erfahrung im Formen- und Vorrichtungsbau mit einer kunsttherapeutischen Zusatzausbildung, die im Bereich der Behinderten seit vielen Jahrzehnten kreativ arbeitet und pädagogisch tätig ist, baut seit 1985 ihre Skulpturen aus Ton, nimmt weg, fügt hinzu, erzeugt in mehreren verschiedenen Brennvorgängen rohe oder grazile Formen in erdigen Farben mit natürlichen, glatten oder rohen Oberflächen, meist in überdimensionalem Maßstab, dafür aber an der natürlichen, fast schon naturalistisch anmutenden Form und Struktur orientiert. Kinderfiguren scheinen tatsächlich vor dem Betrachter in der Natur zu sitzen, Muscheln lagern im Sand, Fruchtschalen zeigen ihre stachelige und raue Oberfläche, frauliche Rundungen drängen sich in den Blick des Betrachters, der überdimensionale Kopf einer alten Frau, der Künstlerin ähnelnd, ihre Gesichtszüge zeugen von den Mühen und Einschnitten des Lebens. Bei ihren Glasarbeiten, die sie in der alten Technik des pate de verre, dem dreidimensionalen plastischen Formen von Glas ausführt, steht dagegen das Spielerische, Farbenfrohe und Transparente im Vordergrund. Davon fliegende, flatternde Vögel mit buntem Gefieder und Durchblick in ihren spiralförmigen Verdauungstrakt scheinen Spaß daran zu haben, den Betrachter zu überraschen. Schemenhaft schauen Gesichter hinter nebelhaftem Glasschleier fast ausdruckslos bis irritiert.

Nr. 42 Alles hängt zusammen 2013 - Horst Kraemer
Nr. 42 Alles hängt zusammen 2013 – Horst Kraemer

Horst Kraemer hat erst 2001, im letzten Abschnitt seiner beruflichen Laufbahn als diplomierter Kaufmann, tätig in unterschiedlichsten Bereichen und Branchen, verbunden mit vielen Auslandsaufenthalten und nach einem einschneidenden Erlebnis, einem Hörsturz, den Weg zum kreativen Arbeiten gefunden. Von Anfang an hat er das Experiment mit unterschiedlichen Materialien, Techniken und Motiven bevorzugt, aber auch traditionelle Drucktechniken wie die Radierung gelernt. Dabei hat er für sich eine eigene Bildsprache gefunden und neue Techniken entwickelt oder traditionelle Techniken für seine Zwecke angepasst. Viele seiner ausgestellten Bildmotive orientieren sich an geometrischen Formen, wobei ihn das Quadrat und die darin realisierbare Kreisform schon immer als Ausgangspunkt und als Format animiert hat. Bildträger sind Leinwand, Papiere unterschiedlichster Art und Holzkartons in unterschiedlichsten Stärken, aber auch Holz in verschiedenen Qualitäten oder Filzplatten aus dem Baumarkt. Er ritzt oder scheidet mit dem Cutter seine Motive unmittelbar in den Bildträger oder in die auf dem Bildträger vorher aufgetragenen Farbschichten in die jeweils darunter befindliche und erreicht so fast schon dreidimensionale, reliefartige Tiefe und Vielschichtigkeit. Seine größeren und kleineren Bildmotive erinnern an Landkarten und Stadtpläne, an Blicke ins All oder auch ins Innerste der Materie, an Landschaften aus der Vogelperspektive oder an aufgeschnittene, freigelegte geologische Formationen. Seine Motive sind entweder stark reduziert bis minimalistisch oder stark strukturiert bis hin zu nuancierter Detailgenauigkeit, die aber immer Interpretationsmöglichkeiten lassen.

Beide Künstler gehen ihren eigenen Weg, weg von modischen Trends und stets bemüht, ihre Techniken zu verfeinern und zu erweitern. Obwohl oder gerade weil beide völlig unterschiedliche Ansätze und Techniken haben, sich künstlerisch auszudrücken, ergänzen sich ihre Werke und verstärken sich gegenseitig.